Einlass: 19:30 Uhr
Eintritt: AK 24,–/ VVK 18,–/ Spark7 17,–
Tickets: Oeticket, Explosiv, Inandout Records (Neutorgasse 47, 8010 Graz), SunsetStar (Freiheitsplatz 1, 8010 Graz)
TALCO
Gesellschaftskritik. Tanzwut. Spielfreude. Wenn man die aus Italien stammenden TALCO in drei Worten zusammenfassen will landet man unweigerlich bei dieser Essenz. Mit „Punkchanka“ beschreibt TALCO in Anlehnung an die von MANU CHAO gegründete Patchanka-Band MANU NEGRA ihren aus Punk-Rock, Folk-, Latin- und Ska-Elementen progressiv weiterentwickelten Musikstil selbst. Derart hat sich eine Mischung herauskristallisiert, die sich durch hymnenhafte Bläser-Sätze, Up-Tempo-Beats, knackige Punk-Rock-Gitarren und eingängige Refrains mit folkloristischer Melodieführung auszeichnet. Und auch wenn bis dato eher die vordergründige Leichtigkeit ihres hochgradig ansteckendem, tanzbarem Beat-Gemisch in den Gehörgängen haften geblieben ist, so beweist der Sechser aus Venedig auf ihrem neuen Album And the winner isn’t abermals wie ausgezeichnet sich augenscheinlicher Gute-Laune Sound mit anklagenden und anmahnenden Inhalten verbinden lässt. Im Fokus liegen die menschliche Erniedrigung, Entwürdigung und Verlogenheit, sowie der zweifelhafte Umgang mit der Hoheitsdeutung von vermeintlichen Wahrheiten und herrschenden Systemen. TALCO ist weit mehr als lediglich Tanz-, Spaß- oder gar Ska-Musik. TALCO ist internationaler, politischer Punk-Rock mit Bläsern der seine Stimme erhebt, anklagt und Missstände thematisiert. Und TALCO sorgt damit europaweit für Aufruhr. Nach einer über 16-jährigen Band-Historie bei durchschnittlich 100 Konzerten pro Jahr über den europäischen Kontinent hinweg blickt die Band auf stets ausverkaufte Hallen, großen Festival-Shows und über sechs bereits veröffentlichen Alben. TALCO hat sich zu einer der wichtigsten und bekanntesten italienischen Bands der Gegenwart gespielt. Nach ihrem Debüt Album aus dem Jahr 2004 (Tutti Assolti) und den zwei Folgewerken erschien 2009 in exklusiver Kooperation mit Fanräume e.V. des FC St. Pauli die streng limitierte Single „St. Pauli“. Sie ist eine Hommage von TALCO an den Verein. Zur 100-jährigen Jubiläumsfeier des FC St. Pauli im Jahr 2010 begeisterte die Band die Fans direkt vor dem Millerntor-Stadion und spätestens damit war klar, dass TALCO noch vielerorts in Deutschland von sich hören lassen wird. 2012 wurde der Siegeszug dann endgültig fortgesetzt! Mit Gran Gala (2012) versetzten die Italiener die Massen in Ekstase: Ausverkaufte 1.500er Hallen in zum Beispiel München, Berlin, Hamburg, Stuttgart und Köln bei denen das Wasser förmlich von der Decke tropfte stehen ab sofort auf der Tagesordnung. Fans die nicht zu tanzen aufhören wollen, ausgelassene Festival-Shows wie auf dem Open Flair, Greenfield, Highfield, oder Ruhrpott Rodeo, sowie Resurraction Fest (Spanien) und Boomtown (UK) pflastern seither den Weg der Band. Wo auch immer TALCO auftauchen, sie hinterlassen ein Lächeln im Gesicht müde getanzter Fans, durchgeschwitzte T-Shirts und heiser gesungene Kehlen! And the winner isn’t ist wie der Vorgänger Silent Town (2015) ein Konzeptalbum. Konkret wirft das neue Machwerk den Blick in dreizehn kleinen Episoden auf menschliche Erniedrigungen, moralische Fragwürdigkeiten, politische Abgründe und Wahrheit. Das Album startet sarkastisch und richtet sich durch die ketzerische Frage an den Zuhörer, ob es sich bei allem nicht immer lediglich um eine neue Episode einer Scripted Reality-Show handle? Während sich „Onda Immobile“ mit den verkrusteten und institutionalisierten, politischen Systemen auseinandersetzt und dabei die Modernisierung auf der einen und Xenophobie und Populismus auf der anderen Seite anprangert, thematisiert „Senor Hood“ wandelbare und unglaubwürdige Künstler, die sich anbiedern und selbst verraten. Künstler im steten Lechzen nach Anerkennung durch andere die sich selbst verlieren. Hierzu zeigt „Bomaye“ hingegen einen optimistischen Gegenentwurf auf: das Stück ist Mohammed Ali gewidmet und illustriert welche Hindernisse man überwinden kann, um an sein Ziel zu gelangen, sofern man fest an sich glaubt und weitermacht anstatt aufzugeben. Mit “Lungo La Macraba Stanza” wird Doppelmoral und das rücksichtslose Streben nach Popularität illustriert, welche sich dabei über alle moralischen Grenzen erheben. Die menschliche Abhängigkeit von moderner Technik wie Computern und Smartphones sowie degenerierenden Effekte der Trash-TV Kultur stehen hier in dem von Foucault und der Serie „Black Mirror“ beeinflussten Stück im Fokus. „La Verità“ greift eines von TALCOs Leitmotiven auf. Als stetig wiederkehrendes Thema in TALCOs Schaffen beleuchtet dieser Track das Konzept von Wahrheit und deren Manipulierbarkeit am Beispiel von schamlosen Journalisten und sogenannten „Influencern“. Das Streicheln ihres eigenen Egos wird bereitwillig den Maximen von Wahrheit und Aufrichtigkeit untergeordnet. Selbst dem Thema Fußball nehmen sich die Italiener äußerst kritisch an, in dem sie in „Domingo Road“ ein perfide inszeniertes Match zwischen Kommentatoren, unmoralischen und rücksichtslosen
Ärzten, rassistischen Hooligans, Agenten, Managern und Anwälten im Wettlauf um die beste Rentabilität abhalten. Der Erzähl-Bogen schließt mit „Matemática Idea“, einer Kritik an den Verantwortlichen für eine Politik des Stillstands, der Entmenschlichung und Verrohung.
MIGHTY MAGGOTS
Wer auf Skapunk und Gute-Laune-Tanzmusik steht, der ist bei den MIGHTY MAGGOTS genau richtig! Seit 2012 geben die 7 Musiker (Trompete und Posaune inklusive) Vollgas auf unzähligen Bühnen – von kleinen Clubs bis hin zu großen Festivalbühnen – und immer laden die MAGGOTS zum Mitfeiern ein! In den letzten Jahren teilten sie sich die Bühne mit Bands wie RUSSKAJA, KONTRUST, DIE RAKEDE, TURBOBIER, GNACKWATSCHN, THE SLACKERS, JAYA THE CAT oder SKARFACE. Die Highlights 2018 waren sicherlich die beiden Supportacts mit DOG EAT DOG und den MAD CADDIES.
Nach dem Release der EP „I Said, I Will“ im Jahre 2014 hat die Band seit April 2016 endlich die langerwartete CD „Off The Beaten Track“ mit im Gepäck. Und wie es ihrem Stil entspricht, geht es bei den MAGGOTS nicht nur um Spaß, auch sozial- und gesellschaftskritische Lieder finden den Weg ihr Programm. Und die umtriebige Band hat auch schon die nächste CD im Visier: Der Winter 2018/19 wurde intensiv für die Aufnahmen genutzt. Man darf gespannt sein!
Jedenfalls gilt – hinkommen, mitfeiern mit den MIGHTY MAGGOTS!